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Als Pflegefamilie für Kinder da sein

Wäre das auch was für uns? Stadt und Kreis Lüneburg laden zu Info-Abenden

„Die Kinder sind aus dem Gröbsten raus oder ausgezogen, wir haben aber noch etwas zu geben.“ So beschreiben Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes bei der Hansestadt Lüneburg den am häufigsten gehörten Grund sich als Pflegefamilie/Pflegestelle zur Verfügung zu stellen. In welcher Form sie das dann tun, ob sie etwa ausschließlich für Kurzzeitpflege-Einsätze zur Verfügung stehen, als Vollzeitpflegefamilie oder für familiäre Bereitschaftsbetreuung, das kommt dann ganz auf die persönlichen Verhältnisse, Vorerfahrungen und Wünsche an. Unter dem Motto „Ist hier noch Platz?“ möchten Hansestadt und Landkreis Lüneburg diejenigen, die sich eventuell vorstellen könnten, Kindern aus anderen Familien ein Zuhause zu geben, aus erster Hand über die verschiedenen Möglichkeiten informieren.

Um welche Kinder würde ich mich kümmern?

Es sind Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren, die in die Situation kommen können, dass sich ihre Eltern nicht ausreichend um sie kümmern können. Vielleicht nur ganz kurzfristig, vielleicht auch für länger. Die Pflegeeltern können mitentscheiden, ob sie ein Kind oder mehrere Kinder aufnehmen möchten oder ob sie eventuell nur ganz junge oder lieber ältere Kinder und Jugendliche aufnehmen möchten. Wer sich für Bereitschaftsbetreuung zur Verfügung stellt, muss wirklich Tag und Nacht erreichbar sein, diese Tätigkeit wird auch anders vergütet als etwa Kurzzeit- und Vollzeitpflege. Es handelt sich in jedem Fall um eine bezahlte Tätigkeit.

Wer wird besonders gesucht?

Vor allem werden Familien gesucht, die Familiäre Bereitschaftsbetreuungen übernehmen und solche, die ein Kind/mehrere Kinder in Kurzzeitpflege bei sich aufnehmen. Außerdem weitere flexible Pflegefamilien, die einerseits ein Kind in Kurzzeitpflege bei sich aufnehmen können, während die Perspektive des Kindes geklärt wird, und andererseits selbiges Kind bei Bedarf auch längerfristig bei sich behalten und seine Pflegefamilie bleiben können, wenn eine Rückführung in den elterlichen Haushalt nicht möglich ist.

Was muss ich für diese Aufgabe mitbringen, wie werde ich vorbereitet?

Mit am wichtigsten sind Offenheit und Toleranz und die Bereitschaft mit dem Jugendamt, den Herkunftseltern, Ärzt/innen und anderen Institutionen zusammenzuarbeiten. Der Pflegekinderdienst bietet Interessierten zum Einstieg Gespräche und Informationsrunden an. Besteht das Interesse weiter, ist die Teilnahme am vorbereitenden Qualifizierungskurs verpflichtend. Dieser findet ein- bis zweimal jährlich in Kooperation mit der VHS REGION Lüneburg statt, das nächste Mal im Januar 2022. Pflegeltern werden dabei in rechtlichen Aspekten fit gemacht, erfahren Wissenswertes über ihre Rolle im Setting der Jugendhilfe, werden sensibilisiert für die Situation der Herkunftsfamilie, lernen erfahrene Pflegeeltern kennen, die aus erster Hand von unterschiedlichsten Erfahrungen berichten und vieles mehr. Voraussetzungen für diese Arbeit sind u.a. ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und ein ärztliches Attest. Ausreichender Wohnraum für alle Familienmitglieder sollte ebenfalls vorhanden sein.