Obstbäume
Sorgfältige Planung und richtiger Pflanz- und
Erziehungsschnitt wichtig!
Ob als Hausbaum im Garten oder als landschaftsprägender Baum an Straßenrändern und Streuobstwiesen: Obstbäume haben viele Vorteile. Sie sind bei der richtigen Sortenwahl robust und trockenheitsverträglich, blühen im Frühjahr schön, bieten Insekten, Pollen und Nektar und später für Mensch und Tier leckere Früchte.
Wichtig ist die sorgfältige Planung. Dabei muss sowohl auf den geeigneten Platz, als auch auf die Wahl des Pflanzmaterials geachtet werden. Kurzer Exkurs zu Obstbäumen. Diese werden in der Baumschule durch eine spezielle Form der Veredelung, durch Okkulation, herangezogen. Die sogenannte Unterlage bestimmt wesentlich die Wuchsstärke des Baumes. Im unteren Bereich der Unterlage, ca. 10-20 cm
über der Erde, wird eine Knospe der gewünschten Obstsorte eingesetzt. Aus dieser Knospe entwickelt sich der gewünschte Obstbaum. Die Unterlage wird nach dem Austreiben der Knospe oberhalb dieser abgeschnitten.
Um einen richtigen Obstbaum zu erhalten, der eine schöne Krone bildet, robust, langlebig und standfest ist, benötigt man eine Veredelung auf einer stark wachsenden Unterlage. Am besten eignen sich Sämlingsunterlagen, die Typenunterlagen A2, M25 und M11 sind auch möglich. Diese Pflanzen erhalten Sie nur in Baumschulen. Bei Pflanzen aus dem Discounter oder von Baumärkten kaufen Sie sprichwörtlich die Katze im Sack. Hier wird nicht einmal angegeben, auf welcher Unterlage der Baum steht. Auf schwachwachsenden Unterlagen können keine richtigen Bäume wachsen. Hier sind nur sogenannte Spindelbüsche oder schlanke Spindeln, wie sie im Erwerbsobstbau verwendet werden, möglich. Diese stellen hohe Ansprüche an den Boden, benötigen zeitlebens einen Stützpfahl, sind kurzlebig und krankheitsanfällig und werden von Wühlmäusen gerne angefressen.
Auch die Wahl der Obstsorte sollte sorgfältig überdacht werden. Vor allem bei Apfelsorten gibt es große Unterschiede bezüglich Robustheit und Standortansprüchen. Informationen hierzu finden Sie im Internet, zum Beispiel unter
www.garten-von-ehren.de/pflanzen/obst
Für den Kauf und die Pflanzung ist der Herbst die richtige Jahreszeit. Grundsätzlich empfiehlt es sich, sogenannte wurzelnackte Pflanzen, das heißt Pflanzen ohne Topf oder Ballen, zu kaufen. Diese sind preisgünstiger und wachsen problemloser an. Der unbedingt nötige Rückschnitt, der Pflanzschnitt, sollte, wie es der Name sagt, am besten gleich bei der Pflanzung erfolgen. Es ist kein „Hexenwerk“, es müssen jedoch einige Kriterien bedacht werden. Auch der Aufbauschnitt in den darauffolgenden Jahren ist wichtig für eine schöne Krone.
In der nächsten Ausgabe erfahren Sie hier Grundzüge der Wuchsgesetze bei Obstbäumen und Prinzipien des Pflanz- und Aufbauschnitts.
Ende Februar lade ich alle Interessenten zu einer praktischen Vorführung des Pflanz- und Aufbauschnitts von Obstbäumen an. Den genauen Termin erfahren Sie in der nächsten Ausgabe.