Wäsche aufhängen statt Schulbank
Schulkinder lernen die Arbeitsbereiche in Bockum kennen
Mitte September arbeiten Dritt- und Viertklässler*innen der Amelinghausen Grundschule für einen Tag auf dem SOS-Hof Bockum mit. Schulleiterin Ute Hommel unterstützt diesen Tag mit großem Engagement und auch vor Ort: „Wir haben Eltern, die zu uns kommen, die sagen: Das habe ich als Kind auch schon gemacht. Der Schulaktionstag ist ein Riesenerlebnis, das lange trägt. Die Kinder freuen sich schon in der 1. und 2. Klasse, dass die Großen nach Bockum dürfen und sie irgendwann auch hier sind.“
Bereichsleiter Arbeit auf dem Hof ist Michael Grebe. Er freut sich, dass die Schüler*innen „einen schönen Einblick in das Arbeitsleben, wie Menschen in Bockum mit und ohne Behinderung leben und arbeiten,
bekommen.“
Die ca. 70 Schulkinder sind auf die sieben Arbeitsbereiche Landwirtschaft, Landschaftspflege, Tischlerei, Käserei, Hauswirtschaft, Gärtnerei, Dienstleistung aufgeteilt: In der Hauswirtschaft hängt die Werkstattbeschäftigte Lina gemeinsam mit Ajlin und Philippa Wäsche auf. Zu Hause machen sie es selten und staunen über die Wäscheberge, aber Lina beruhigt, dass sie das gemeinsam schaffen werden. Es wird gealbert und über die Hobbies ausgetauscht.
Ein Junge ist beeindruckt beim Kartoffeln schälen nebenan: „Jetzt weiß ich, wie meine Oma sich fühlt“. Ein Mädchen jedoch „findet es eigentlich gar nicht so schlimm.“
Für eine Werkstattbeschäftigte aus der Käserei ist es eine schöne Abwechslung, mal mit Kindern zu arbeiten. „So was haben wir ja auch nicht immer.“ Zusammen bereiten sie den Nachtisch für das gemeinsame Mittagessen zu.
Hochkonzentriert arbeiten die Kinder an den Maschinen in der Landschaftspflege unter der Anleitung der Werkstattbeschäftigten. Außerdem wird motiviert ein Zaun aus Weiden geflochten. Die Tischlerei vom Hof Bockum hat für diesen Tag ihren Standort in Amelinghausen verlassen. Paul und Jonas haben Freude beim Bohren, Schleifen und Malen an einem Holzwürfel.
Lisa hat in der Gärtnerei Kürbisse geerntet und Kartoffeln für den Verkauf in den Supermärkten verpackt und findet die Arbeit besser als Schule. Eine Schülerin ist sehr angetan: „Ich finde es einfach schön, wie die Großen zeigen, wie die Kleinen es gut machen können.“ Emily zählt konzentriert die Samen für den Feldsalat ab und strahlt dann: „Gärtner Junior!“
Im Arbeitsbereich Dienstleistung werden Computer auseinandergenommen und geduldig geschraubt, bis die Einzelteile entsorgt werden können.
Ganz nah dran beim Füttern und Streicheln sind die Kinder an den Kühen im Arbeitsbereich Landwirtschaft. Und auch hier gilt es, die Kartoffeln auszusortieren, die nicht zum Gebrauch taugen.
Zum Abschluss singen die Schulkinder ein eigens für Bockum gedichtetes Lied. Das Fazit auf beiden Seiten der Werkstattbeschäftigten und der Schulkinder ist positiv – und die Bockumer*innen danken für die tolle Unterstützung der Kinder an diesem Tag!