Wo liegt eigentlich Transkei?
Die Briefmarkenwerkstatt des SOS-Hof Bockum
In der ehemaligen Wassermühle an der Lopau geht der Blick in die weite Welt: In der Briefmarkenwerkstatt der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen (WfbM) des SOS-Hof Bockum werden Geographie-Kenntnisse gehörig auf die Probe gestellt: Kiloweise deutsche „Euro-Briefmarken“, aber auch Postwertzeichen aus niemals existierenden Ländern oder längst vergangenen Zeiten landen im Arbeitsbereich „Dienstleistung“. Sie kommen als vollständige Briefumschläge, Karten oder in Sammelalben von Privatpersonen oder Firmen an und werden von Menschen mit Beeinträchtigungen weiterverarbeitet: Katrin Eller schneidet fein säuberlich die Briefmarken aus, um einerseits die Briefmarke unbeschädigt zu lassen, aber andererseits möglichst wenig Papiergewicht zu behalten.
Astrid Bose kann lesen und sortiert die Briefmarken alphabetisch nach Ländern, um sie später in die fast 200 Karteikästen mit den verschiedenen Staaten zu legen. Präzise und geduldig muss Klaus Niebuhr arbeiten, um einige Briefmarken im Wasserbad von den Papieren zu trennen und sie anschließend zu trocknen, denn er weiß, „Der Kunde möchte das so.“
Kommen die Postwertzeichen in Sammleralben, werden sie mit der Pinzette vorsichtig herausgenommen und in die Karteikästen sortiert. Wenn die Sortierung abgeschlossen ist, werden die Briefmarken für den Versand vorbereitet und können von Briefmarkensammelnden – meist im Kilopäckchen – bestellt werden. Am beliebtesten sind „Euro-Briefmarken“. Aber es gibt auch Briefmarkensammelnde, die beispielsweise „500 g England“ oder „500 g DDR“ bestellen.
Alle Menschen, die Briefpost bekommen, sind herzlich eingeladen, Umschläge mit abgestempelten Briefmarken dem SOS-Hof Bockum zur Verfügung zu stellen, um sinnvolle Arbeit für die Menschen mit Beeinträchtigungen zu ermöglichen: SOS-Hof Bockum, Abteilung Dienstleistung, 21385 Rehlingen.